Besuch aus Kenia – Frau Domitila Mwelu Kulaki zu Gast bei den 4. Klassen
Kenia? Wo liegt das? Weltkarte rausholen, Afrika suchen… Kenia entdecken, die Nachbarländer suchen. Wie sieht es in Kenia aus? Welche Tiere leben da und gibt es giftige Tiere? Gehen die Kinder dort auch in die Schule, und wie ist das mit der Schuluniform? Was ist ein typisches kenianisches Essen? Ach ja, und in Kenia gibt es Städte, aber auch Wüstenregionen… Wie sieht es denn dort mit Wasser aus? Wie steht es mit Arm und Reich? Gibt es Gewalt auf der Straße? Und Krankenhäuser? Und wie werden eigentlich in Kenia Häuser gebaut?
Fragen über Fragen hatten die Schüler sich im Vorfeld des Besuchs ausgedacht. Frau Kaluki ist die leitende Katechistin in ihrer Diözese Muranga und hält sich als Botschafterin für ihr Land in der Region des Bistums Eichstätt auf. Im Rahmen des Weltmissionsmonats reist sie vier Wochen durch die Diözese unter dem Motto „Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben“.
Sie besuchte am Mittwoch die Religionsgruppen von Frau Pfarrerin Mages und Frau Stumpner. Weil nicht alle in ein Klassenzimmer gepasst hätten, gingen sie in die Osterkirche. Dort wurde der Gast herzlich begrüßt und willkommen geheißen. Frau Kaluki stimmte die Schüler mit dem Lied „We are marching in the light of God“ und der Bibelstelle der Kindersegnung musikalisch und religiös. Danach stellte sie sich dem Wissensdurst der Kinder. Bereitwillig und lebendig erzählte sie aus ihrer Heimat – auf Englisch, und die Dolmetscherin Frau Heim übersetzte alles. Ihre Liebe zu ihrem Land brachte sie in liebevollen, aber auch deutlichen Beschreibungen zum Ausdruck. Sie erzählte von der fruchtbaren und grünen Gegend mit Landwirtschaft und Teeanbau, aus der sie stammt, und von den krassen Gegensätzen zwischen den Städten und ländlichen Regionen und der Wasserknappheit dort. Sie beschrieb das kostenpflichtige Schulsystem und den Schulalltag mit den verschiedenen Schuluniformen und erklärte, dass manche Kinder kurze Schulwege haben, aber die Schüler aus den ländlichen Gegenden lange Fußwege auf sich nähmen, um pünktlich zur Schule zu kommen. Der große Unterschied zwischen Arm und Reich, das thematisiert sie klar, zieht sich durch das ganze Land und ist nicht selten Anlass zu Gewalthandlungen auf offener Straße. Wer keine Arbeit hat, ist sozial benachteiligt und greift zu ungewöhnlichen Mitteln, um sich selbst zu Gerechtigkeit zu verhelfen. Auch ein typisches kenianisches Lebensmittel stellte sie den Kindern vor, die Süßkartoffel. Und am Ende bedankte sie sich herzlich für die liebevolle Aufnahme und das große Interesse und fragte die Kinder, ob sie nicht Lust hätten, auch einmal ihr Land zu besuchen? Die einstimmige Antwort der Kinder lautete „Ja!“
Für das Ziel einer Klassenfahrt ist Kenia ein bisschen weit, aber wer weiß?
Foto: St. Mages, Text: D. Stumpner